Ausschnitt aus "Der Kopf des Löwen" von Francois de Gourcez

Eine Impfung gegen die Pocken | François de Gourcez: Der Kopf des Löwen

Von Kühen und Impfgegnern

»Der Kopf des Löwen« von François de Gourcez steht schon lange auf meiner Themenliste. Dabei konnte ich nicht ahnen, dass mir das aktuelle Weltgeschehen plötzlich eine Steilvorlage verschaffen würde (und mir wäre es deutlich lieber, es wäre anders). Denn der Roman ist nicht nur eine Lebensreise à la Candide und ein Panorama des 18. Jahrhunderts, sondern dreht sich auch um die Impfung gegen die Pocken; besser gesagt; ihre Verbreitung in Frankreich und Mitteleuropa.

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Feminine Diplomatie | Marie Cristen: Der Damenfriede

Die Streitschlichterinnen von Cambrai

Wenn Zwei sich streiten, muss ein Dritter schlichten. Jedenfalls galt das für die zähen Verhandlungen, die 1529 im sogenannten Damenfriede von Cambrai ihren Abschluss fanden. Ein diplomatisches Meisterstück? Bemerkenswert ist jedenfalls die Besetzung. In der Rolle der Streithähne: Kaiser Karl V. und der französische König Franz I. In der Rolle der Schlichterinnen: Margarete von Österreich, des Kaisers Tante, und Louise von Savoyen, des Königs Mutter. Im historischen Roman „Der Damenfriede“ von Marie Cristen gibt es noch eine dritte Dame, Simona Contarini, die ungewollt zwischen die Fronten gerät. Wie kam es zu dem Krach zwischen Kaiser und König und dazu, dass es zwei Frauen waren, die den Karren ganz offiziell aus dem Dreck ziehen durften?

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Ausschnitt des Covers von "Die Wachsmalerin" von Sabine Weiss

Die Geschäftsidee von Madame Tussaud | Sabine Weiss: Die Wachsmalerin

Marie Grosholtz und die Revolution

Wachsfiguren waren im 18. Jahrhundert der letzte Schrei – und kein Name verkörpert diese Kunst besser als der von Madame Tussaud. In einer Zeit ohne Live-TV und Instagram bildete sie das Tagesgeschehen und die ersten Prominenten ab. Als modernes Unternehmen ist Madame Tussauds heute auf der ganzen Welt vertreten, doch auch Marie Grosholtz hat klein angefangen. Und makaber. Um ihr Geschäft vor und während der Französischen Revolution geht es im Roman „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiss. Aber stimmt es wirklich, dass Marie die blutigen Köpfe der frisch guillotinierten Revolutionsopfer in Wachs verewigen musste? Ich gehe den Legenden heute auf den Grund – denn in Sachen Marketing machte Madame Tussaud schon damals keiner etwas vor.

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Ausschnitt des Covers von "Die drei Betrüger" von Ursula Janssen

Ketzerische Schriften | Ursula Janssen: Die drei Betrüger *

Das Traktat „De tribus impostoribus“, der Atheismus und die Macht

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt. Der Themenschwerpunkt meines Artikels und der Inhalt meiner Rezension bleiben davon unberührt.

Viele historische Romane handeln von geheimnisvollen oder verbotenen Manuskripten, was zeigt, wie viel Macht Bücher haben – deshalb liebe ich solche Geschichten! In Ursula Janssens Roman „Die drei Betrüger“ geht es um ein besonders brisantes Werk, nämlich ein gleichnamiges Traktat. Es greift nicht nur die Lehren der Kirche an, sondern gleich den Glauben selbst. Es ist ein atheistisches Manifest. Und daran sind ziemlich viele Leute ziemlich interessiert. Wenn es denn existiert…

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Eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert

Was die Bewohner der Vergangenheit uns selbst verraten

Manchmal ärgert es mich richtiggehend, dass noch niemand eine Zeitmaschine erfunden hat. Vielleicht liegt der Reiz der Geschichte ja auch darin, dass wir manche Dinge niemals abschließend wissen werden, aber ich würde trotzdem liebend gerne einmal durch die Vergangenheit wandeln und erleben, wie es damals wirklich aussah, Menschen sehen, über die ich schon so viel gehört habe, einfach selbst dabei sein. Dass das nicht geht, ist vielleicht der Grund, weshalb ich mich so gerne in historischen Filmen, Computerspielen und natürlich vor allem Romanen verliere. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, vergangenen Zeiten nachzuspüren. Wir können die echten Zeugnisse der Menschen lesen, die damals gelebt, gefühlt, gelacht und gelitten haben. Deshalb stelle ich euch heute drei Quelleneditionen vor, die uns auf ganz eigene Weise eine kleine Zeitreise ins 18. Jahrhundert ermöglichen. Perücke auf, Puder ins Gesicht und los geht’s!

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Schlechte Vorzeichen | Jean-François Parot: Commissaire Le Floch und das Phantom der Rue Royale *

Marie Antoinettes Heirat mit dem französischen Thronfolger

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Der Themenschwerpunkt meines Artikels und der Inhalt meiner Rezension bleiben davon unberührt.

Fast jeder kennt das Ende von Marie Antoinette: Die Königin starb auf dem Schafott der Revolution. Dabei war sie zwanzig Jahre zuvor noch die Hoffnungsträgerin der Monarchie. Aber schon die Hochzeit der österreichischen Erzherzogin mit dem französischen Thronfolger im Jahr 1770 wurde von traurigen Ereignissen getrübt. Das junge Mädchen musste alles zurücklassen, fühlte sich in der neuen Heimat fremd. Und bei einer öffentlichen Feier für die Bürger kam es zu einer Massenpanik. Diese ist der Ausgangspunkt des Krimis von Jean-François Parot. Denn eines der vermeintlichen Opfer, eine junge Frau, wurde ganz eindeutig ermordet. Der Fall ruft Commissaire Le Floch auf den Plan.

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Verlorener Prinz | Louis Bayard: Die Geheimnisse des schwarzen Turms

Das mysteriöse Schicksal von Louis XVII. von Frankreich

Wer sich schon einmal mit der Französischen Revolution befasst hat, kennt das tragische Ende des letzten Königspaares, Louis XVI. und Marie Antoinette. Sie verloren ihre Köpfe unter der Guillotine. Was aber wurde aus ihren Kindern? Besonders das umstrittene Schicksal ihres Sohnes Louis Charles bewegt noch heute die Gemüter. Kein Wunder, denn aus Stoffen wie diesem werden Verschwörungstheorien gewoben. Was kann man glauben, und was will man glauben? Louis Bayard beschäftigt sich genau damit in seinem Roman „Die Geheimnisse des schwarzen Turms“.

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Szene in Paris

Die Wikipedia des 18. Jahrhunderts | Peter Prange: Die Philosophin

Ein Buchprojekt zwischen Absolutismus und Aufklärung

Philosophie, Vernunft und Freigeister – kaum eine Epoche hat unser modernes Denken so geprägt wie die Aufklärung. Heute, wo wir beinahe uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Wissen haben, ist es kaum mehr vorstellbar, dass einem einfachen Nachschlagewerk eine so massive Sprengkraft zugeschrieben wurde – wie der französischen Enzyklopädie, hinter deren Entstehung ganze Lebensgeschichten stecken.

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Mann wird von Raben angefallen, Cover-Ausschnitt

Totenruhe? Weit gefehlt! | Andrew Miller: Friedhof der Unschuldigen

Vom Cimetière des Saints-Innocents in die Katakomben von Paris 

Hier ist er also, der erste Beitrag auf dem bis dato jungfräulichen Blog. Vielleicht ist ein Friedhof nicht gerade das optimale Thema für einen euphorischen Anfang – interessant ist es aber auf jeden Fall, ich hatte bei der Recherche eine Menge Spaß (und gewann die Erkenntnis, dass mein Französisch ziemlich eingerostet ist…). Außerdem spielt das Buch in Paris, und dahin lässt man sich doch immer gerne entführen. Viel Spaß beim Lesen!

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