Kaiserthermen in Trier

Salve, Treveris! Streifzug durch das römische Trier

Mit passender Lektüre auf den Spuren der Römer

Man muss gar nicht immer allzu weit in die Ferne schweifen. Die Moselregion wollte ich mir schon lange ansehen, und die Befürchtung, im Ausland noch zu vielen Pandemie-Unwägbarkeiten unterworfen zu sein, gab schließlich den Ausschlag für das diesjährige Reiseziel: Es ging nach Trier! Dort gibt es eine Menge Geschichte zu entdecken, galt es doch zeitweise sogar als »das zweite Rom«. Mein Urlaub stand deshalb ganz im Zeichen der Antike. Und mit den historischen Invita-Romanen von Maria W. Peter hatte ich auch die richtigen Bücher für meine kleine Zeitreise im Gepäck. Willkommen zum Lese-Reiseführer!

*Die Reise habe ich privat unternommen und die vorgestellten Bücher selbst gekauft. Alle hier ausgesprochenen Empfehlungen basieren auf meiner eigenen Auswahl und meinen Eindrücken, es handelt sich nicht um Kooperationen oder Werbung. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Bilder eigene Aufnahmen.

1. Augusta Treverorum

Menschliche Siedlungsspuren in der Umgebung von Trier reichen bis in die Frühzeit zurück. Die Stadt selbst wurde um 17 v. Chr. von Kaiser Augustus gegründet. Daher kommt auch der Name Augusta Treverorum oder abgekürzt Treveris; angelehnt an den lokalen keltischen Stamm der Treverer. Sie wurde zu einem bedeutenden Zentrum römischen Lebens und brachte es in der Spätantike sogar zur kaiserlichen Residenz, womit Trier zur größten Stadt nördlich der Alpen wurde. Viele Überreste dieser römischen Besiedlung sind noch zu sehen und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Porta Nigra

Das vielleicht bekannteste Wahrzeichen Triers, die Porta Nigra, ist für Besucher kaum zu verfehlen. Das römische Stadttor trennt auch heute noch die Altstadt von den nördlichen Randbezirken. Der heutige Name, lateinisch für Schwarzes Tor, stammt jedoch aus dem Mittelalter und geht wohl darauf zurück, dass sich schon damals die hellen Sandsteinquader dunkel verfärbt hatten. Dem Mittelalter, das die antiken Bauten gerne mal als Steinbruch recycelte, verdanken wir in diesem Fall auch die Erhaltung der Porta Nigra. Denn im 11. Jahrhundert entschied sich ein Eremit namens Simeon, darin zu wohnen. Nach seinem Tod wurde er als Heiliger verehrt und die Porta Nigra zu einer Kirche umgebaut, die viele Jahrhunderte lang genutzt wurde! Dass wir davon heute nur noch die Reste der Apsis sehen können, ist wiederum das Verdienst eines kleinen Korsen: Napoleon Bonaparte war 1804 in Trier zu Besuch und verlangte die Wiederherstellung des antiken Tores, weshalb der Rückbau der Kirche veranlasst wurde. Die Spuren der Doppelfunktion sind für heutige Besucher noch gut zu erkennen und geben einen Eindruck davon, wie wandlungsfähig historische Bauwerke sein können. Im Simeonstift direkt neben der Porta Nigra ist ein Stadtmuseum untergebracht.

Die Porta Nigra in Trier.
Die Porta Nigra ist auch heute noch das Tor zur Innenstadt, jedenfalls, wenn man von Norden her kommt.

Auch Invita betritt und verlässt Trier durch das Nordtor, das in der Antike möglicherweise Porta Martis nach dem Kriegsgott Mars hieß. Invita ist die fiktive Protagonistin der Bücher von Maria W. Peter und lebt als Sklavin in Trier. Eigentlich stammt sie aus Metz (Dividorum), wurde jedoch dem Statthalter der Provinz Gallia Belgica geschenkt, der in Trier residiert. Invita ist frech, ein bisschen widerspenstig und ziemlich neugierig – Eigenschaften, die für eine Sklavin schlimme Konsequenzen haben konnten, die ihr allerdings auch helfen, die Kriminalfälle zu lösen, die uns in den Romanen begegnen. Auf meiner Erkundungstour durch Trier hat mich Invita wie ein Schatten begleitet und den Monumenten eine besondere Lebendigkeit verliehen.

Maria W. Peter: Fortunas Rache
Ein Sklave verschwindet spurlos aus dem Haus des Statthalters, und die aufmüpfige Invita gerät unter Verdacht. Deshalb stellt sie eigene Nachforschungen an und deckt ein Geheimnis auf …
Ich war sofort drin in Invitas Welt. Sie ist eine unglaublich sympathische Protagonistin, die trotz ihres schweren Standes mit feinem Humor auf die Welt und sich selbst blickt. Ganz nebenbei erfahren wir eine Menge über die römische Gesellschaftsstruktur und die Lage des Reiches um 260 n. Chr. – und natürlich über Trier! Ich habe »Fortunas Rache« rasend schnell durchgelesen und direkt im Anschluss alle anderen Bände verschlungen.

Rheinisches Landesmuseum

Die Römerbrücke in Trier
Die Römerbrücke in Trier.

Nur zwei Brücken überqueren heute die Mosel auf Höhe der Innenstadt. Eine davon existierte bereits in der Römerzeit, sodass auch Invita in den Romanen immer wieder daran vorbeikommt. Die Römerbrücke ist damit die älteste Deutschlands, und mit diesem Wissen beeindruckt das ansonsten recht gewöhnlich aussehende Relikt dann doch! Die hölzerne Konstruktion der römischen Fahrbahn ist natürlich nicht erhalten, die Pfeiler (erbaut zwischen 142 und 150 n. Chr.) haben jedoch alle die Zeit überdauert und tragen bis heute zuverlässig den Verkehr. Im Rheinischen Landesmuseum sind zudem Holzpfeiler der allerersten römischen Brücke ausgestellt.

Dem Museum sollten alle, die an den Spuren der Römer interessiert sind, ohnehin einen Besuch abstatten! Ich kann hierfür die Antikencard empfehlen, die ein Jahr gültig ist und den Eintritt ins Rheinische Landesmuseum sowie die Römerbauten enthält. Mit der Premiumversion für 18 Euro können alle vier Bauten besichtigt werden, mit der etwas günstigeren Variante zwei beliebige. Aus meiner Sicht lohnt sich das Gesamtpaket sehr, wenn man mehr als einen Tag zur Verfügung hat. Das Rheinische Landesmuseum zeigt die Geschichte der Stadt Trier und ihrer Umgebung von der Frühzeit menschlicher Besiedelung bis ins 18. Jahrhundert, naturgemäß liegt der Schwerpunkt aber auf der Römerzeit. Anhand von beeindruckenden, besonderen und skurrilen Exponaten erhalten wir einen Einblick in alle Lebensbereiche der Römer, von der Religion über das Handwerk bis hin zum häuslichen Leben. Besonders interessant sind die ausgestellten Fluchtäfelchen, die in ähnlicher Form auch unserer Invita in »Der Schatz Salomos« begegnen und die natürlich verboten waren. So enthält eine im Amphitheater gefundene Tafel einen Aufruf an die Götter Diana und Mars: »Den Eusebius bannt mit Folterkrallen, mich aber befreit!«

Fluchtäfelchen aus der Römerzeit, gefunden in Trier.
Das römische Fluchtäfelchen, das im Amphitheater gefunden wurde.

Mir hat die Reichhaltigkeit des Rheinischen Landesmuseums sehr gefallen, denn es beleuchtet die Römerzeit abwechslungsreich anhand kleiner alltäglicher Details wie Figuren oder Glasvasen, zeigt aber auch die Monumentalität des zweiten Roms auf und liefert beispielsweise mit einem riesigen Stadtmodell einen plastischen Eindruck davon, wie Augusta Treverorum einst aussah.

2. Römische Lebensart in Trier

Trotz der vielen Überreste sind natürlich nicht alle wichtigen Orte der römischen Stadtstruktur erhalten geblieben. Beispielsweise das Herzstück, das Forum, ist vollständig abgetragen und überbaut und nicht mehr zu sehen. Ähnlich verhält es sich mit den kaiserlichen Palästen. Einer davon schloss direkt an das Forum an und ist ebenfalls verschwunden. Hier können wir also nicht mehr anhand von Überresten erahnen, welche Pracht die in Trier residierenden Kaiser der Stadt insbesondere in der Spätantike verliehen.

Kaiserthermen und Barbarathermen

Einen Eindruck davon geben allerdings die Kaiserthermen, die mit der Römerbrücke, dem Kaiserpalast, dem Forum und dem Amphitheater eine Linie bildeten. Sie bestechen durch die noch stehenden Mauerreste, deren Erhaltung wir wiederum der Integration in die mittelalterliche Stadtmauer verdanken. Und ihr dürft raten, welcher französische Kaiser dafür verantwortlich ist, dass im frühen 19. Jahrhundert die Freilegung der Thermenanlage angegangen wurde … Tatsächlich wurden die Kaiserthermen jedoch nie vollständig fertiggestellt und noch in der Antike zu einer Kaserne umgebaut. Trotzdem kann man sich bei einem Besuch der Ruinen gut vorstellen, wie viel Betriebsamkeit dort einmal herrschte. Besonders fasziniert haben mich die noch zugänglichen unterirdischen Gänge, die für Bedienstete und Sklaven gedacht waren und die Versorgung der Anlage hinter den Kulissen gewährleisteten. Hier kann man wirklich auf Tuchfühlung mit der römischen Baukunst gehen.

Die Kaiserthermen in Trier
Das beeindruckende caldarium der Kaiserthermen mit Rekonstruktionsgrafik.

Maria W. Peter: Die Legion des Raben
Ein Sklave eines befreundeten Haushalts steht im Verdacht, seinen Herrn getötet zu haben. Nun sollen alle Sklaven des Beamten zur Strafe hingerichtet werden. Invita begibt sich auf eine gefährliche Mission, um das zu verhindern.
Die Geschichte nahm noch schneller Fahrt auf als der erste Band, und Invita hat durch ihre Dienste für die Tochter des Statthalters, Marcella, mehr Bewegungsfreiheit. Ihre Ermittlungen werden dadurch vielschichtiger und wir lernen noch weitaus mehr Schauplätze in und um Trier kennen.

Zu Invitas Zeiten (die Romane beginnen 260 n. Chr.) existierten die Kaiserthermen noch nicht. Wohl aber die Barbarathermen, die Invita in »Die Legion des Raben« gemeinsam mit ihrer Herrin Marcella besucht, um unauffällig den neuesten Tratsch aufzuschnappen. Tatsächlich liebten die Römer ihre Thermen so sehr, dass sie dort allerlei Zusammenkünfte abhielten, sowohl freundschaftliche Treffen als auch geschäftliche Verabredungen! Die Barbarathermen unweit der Römerbrücke sind kostenlos über einen Besuchersteg zu besichtigen, da leider fast nur noch Grundmauern erhalten sind. Das macht sie aber nicht weniger beeindruckend, denn es handelte sich um die größte Thermenanlage nördlich der Alpen. Und auch südlich davon übertrafen zum Entstehungszeitpunkt nur die Trajansthermen in Rom diese gewaltigen Ausmaße von 42.500 Quadratmetern. Allein in das frigidarium, den Kaltbadesaal, hätte die ganze Porta Nigra gepasst! Aufgrund von neuerer Bebauung ist nur etwa ein Drittel des Areals freigelegt, welches aber einen tollen Einblick in die Struktur und Funktionsweise der Bäder vermittelt. Für mich besonders spannend: Die für das richtige Schwimmen vorgesehenen Becken (natatio) waren in Trier beheizt. Gut verständlich, während meines Besuchs bei den Thermen kam das Wasser leider auch eher von oben! Weiter südlich im Römischen Reich war das wohl nicht nötig, dort wurden nur die eigentlichen Thermenbereiche erwärmt …

Barbarathermen in Trier
Die Mauerreste der Barbarathermen in Trier.

Überhaupt folgte der Thermenbesuch einem klar festgelegten Ablauf. Jede Therme hatte natürlich eine Umkleide, das apodyterium, wo die Besucher ihre Habseligkeiten ablegen oder gegen ein Entgelt von Sklaven bewachen lassen konnten. Dann ging es ins frigidarium, den Kaltbadebereich. Wer wollte, konnte sich davor noch auf der palaestra, einer großen Freifläche, sportlich oder gymnastisch betätigen und erst danach ins kühle Nass springen. Richtig schwimmen konnte man im oben erwähnten natatio, das bisweilen (etwa in den Barbarathermen) überdacht war. Sportschwimmen im eigentlichen Sinne gab es nicht, Reinigung und Wellness standen im Vordergrund. So gab es auch die Möglichkeit, sich massieren und einölen zu lassen. Nach dem Kaltbad konnten sich die Badenden im lauwarmen tepidarium »auf Temperatur« bringen lassen und sich auf beheizten Liegen ausruhen. Dann ging es in den Raum, der wohl mein Favorit gewesen wäre: Das caldarium, der Heißbaderaum mit ganz warmem Wasser. Dieser war meist in den halbmondförmigen Anbauten und oft auf der Südseite einer Therme angelegt. In manchen Anlagen gab es zusätzlich auch eine Art Sauna. Theoretisch existierte übrigens eine Geschlechtertrennung in den Bädern, in der Praxis wurden sie wohl aber von Männern und Frauen gleichermaßen genutzt. Und: Die öffentlichen Thermen waren für alle Gesellschaftsschichten kostenlos zugänglich und ein wichtiger Bestandtteil der Alltagskultur.

Versorgungsgang unterhalb der Kaiserthermen in Trier.
Ein Versorgungsgang unter den Kaiserthermen, wie ihn auch Invitia im Roman erlebt. Ob den reichen Römern bewusst war, wie für ihre Wellness geschuftet werden musste?

Thermen am Viehmarkt

Wahrscheinlich wurden die riesigen Barbarathermen wegen des Bevölkerungswachstums in Trier gebaut. Kleiner und zentraler gelegen waren die noch älteren Thermen am Viehmarkt, deren Besichtigung sich ebenfalls lohnt. Die Ruinen sind mit einem modernen Glasbau überdacht, der die Aufmerksamkeit auf die alten Mauern konzentriert und sie auch bei Regenwetter in bestem Tageslicht präsentiert. So kann man inmitten der hektischen City buchstäblich eintauchen und die ruhige Atmosphäre des Rundgangs genießen. Auch die Infrastruktur der Thermenanlage lässt sich dort aus nächster Nähe ansehen, etwa die berühmte römische Fußbodenheizung namens hypokaustum. Heiße Luft wurde in die Konstruktion unter dem Fußboden geleitet, die von Sklaven im praefurnium, dem Heizraum, erhitzt wurde. Diese anstrengende Arbeit lernt auch Invita in »Die Legion des Raben« kennen, als sie in den unterirdischen Gängen der Barbarathermen unterwegs ist.

Thermen am Viehmarkt in Trier
Die Thermen am Viehmarkt. Obwohl Trier wirklich viele Thermen hat, lohnt sich die Besichtigung auch hier. Rechts im Bild ein rekonstruiertes hypokaustum.

3. Brot und Spiele in Trier

Unter die Erde geht es auch bei einem Besuch des Amphitheaters, das auf einer Linie mit den Barbarathermen und den Kaiserthermen am Rand der Stadt liegt. Beim Bau in den Jahren 160-200 n. Chr. gingen die Trierer clever vor: Die Arena wurde an einer Seite in den Petrisberg eingelassen, womit man sich das Aufschütten der Wälle teilweise sparte. Gleichzeitig war das Amphitheater in die Stadtmauer integriert und fungierte auch als Stadttor, es wurden also wirklich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Von den steinernen Sitzbänken ist nicht viel übrig, da das Material in späterer Zeit als Steinbruch genutzt wurde. Die geschwungenen Wiesen geben aber noch einen guten Eindruck davon, wie das Theater mit seinen schätzungsweise 20.000 Sitzplätzen einst ausgesehen hat.

Amphitheater in Trier
Das Amphitheater in Trier erhebt sich immer noch majestätisch am Fuß des Petrisberges.

Amphitheater und Circus

Im Keller der Arena war die Hebebühne untergebracht, die es ermöglichte, bewegliche Kulissen zu zeigen und diese zu wechseln. Und bis heute in Betrieb ist der Entwässerungskanal, den die Römer angelegt hatten. Aber nicht nur Schauspiele und religiöse Feste fanden im Amphitheater statt, sondern auch grausame Spektakel: Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen. Auch Invita ist in »Der Schatz Salomos« von Maria W. Peter keine Freundin dieser Spiele, die sie mit ihrer Herrin Marcella in Dividorum besucht, weil diese sich als Tochter des Statthalters dort zeigen muss.

Unterirdischer Gang im Amphitheater in Trier
Im Keller des Amphitheaters.

Doch Augusta Treverorum hatte nicht nur ein Amphitheater, sondern auch einen Circus, in dem Wagenrennen abgehalten werden konnten, ähnlich wie im Circus Maximus in Rom. Davon ist leider überhaupt nichts mehr erhalten. Der Circus lag aber gar nicht weit entfernt vom Amphitheater, ebenfalls am Fuß des Petrisberges, ungefähr entlang der heutigen Eisenbahnlinie.

Blick auf Trier
Blick vom Weinkulturpfad am Petrisberg auf das Stadtzentrum von Trier.

Der Petrisberg selbst ist übrigens auch einen Spaziergang wert, wenn man ohnehin gerade das Amphitheater besucht. Entlang des Trierer Weinkulturpfads kann man etwas über den Weinanbau inmitten der Reben an den Hängen erfahren, und weiter oben bietet sich eine tolle Aussicht. Auch auf der gegenüberliegenden Moselseite bietet sich der Gang bergauf an, etwa zur Mariensäule oder den verschiedenen Aussichtsplattformen entlang des Moselhöhenwegs. Meine Erkundungstouren fielen hier wegen des schlechten Wetters allerdings etwas kürzer aus.


Maria W. Peter: Der Schatz Salomos und Verrat in Colonia
Diese beiden Invita-Bände reichen über Trier hinaus, sie spielen in Metzt (Dividorum) und Köln (Colonia). Auch sie haben mir ausnehmend gut gefallen, denn im Vergleich zu den ersten Bänden wurde noch viel mehr historischer Hintergrund eingebaut, sodass wir eine Menge über die turbulenten Ereignisse rund um die sogenannte »Reichskrise« im 3. Jahrhundert n. Chr. erfahren.

4. Trier über die Antike hinaus

Wie die vielen Monumente zeigen, war Trier während der Kaiserzeit eine wichtige Stadt in der Gallia Belgica. Noch mehr Bedeutung erlangte sie jedoch in der Spätantike, im 4. Jahrhundert n. Chr. Da nämlich wurde Trier sogar zur Kaiserresidenz und insbesondere von Konstantin I. noch einmal monumental ausgebaut. In dieser Zeit wurde die Palastaula, auch Konstantinsbasilika genannt, errichtet. Hier hielt der Kaiser seine Audienzen ab, seit dem 19. Jahrhundert wird sie als evangelische Kirche genutzt. Der Großteil wurde jedoch im Krieg zerstört und wieder rekonstruiert. Direkt angrenzend befindet sich – Achtung, Stilbruch! – das barocke Kurfürstliche Palais. Im dazugehörigen Palastgarten kann man wunderbar verweilen oder den Weg zum Rheinischen Landesmuseum jenseits der betriebsamen Straßen zurücklegen.

Dom und Liebfrauenkirche in Trier.
Der Dom und die etwas kleinere Liebfrauenkirche.

Es gab auch eine große Palastanlage, von der wir heute nicht mehr sehr viel sehen. An ihrer Stelle steht nämlich der Dom und direkt daneben befindet sich die Liebfrauenkirche. Auch wenn wir uns hier nicht mehr in der Römerzeit befinden, lohnt sich ein Blick in die beiden imposanten Kirchen – der Dom ist immerhin die älteste Bischofskirche Deutschlands!

Schatzkammer der Bibliothek

Ein kleiner Geheimtipp zum Thema Mittelalter ist die Schatzkammer der Wissenschaftlichen Bibliothek, die auch den Abschluss meines Streifzuges durch Trier bildete. In der kleinen Ausstellung werden herrliche Handschriften aus dem Mittelalter und auch einige frühe Drucke, darunter eine Gutenbergbibel, gezeigt. Man kann sich kaum daran sattsehen und erhält mit dem Audioguide sehr ausführliche Hintergrundinformationen zu den Exponaten. Besonders kurios ist der weltweit einzige erhaltene Fischkalender, der nicht nur beschreibt, zu welchen Jahreszeiten man welche Fische fangen kann, sondern jeder Fischart eine Berufsgruppe zuordnet. Die Interpretation bleibt uns überlassen … In der Schatzkammer sind keine Fotos erlaubt, es gibt aber die Möglichkeit, die ganze Ausstellung auch digital einzusehen: Zur Ausstellung. Ansonsten wäre die Geschichte Triers vom Mittelalter bis in die Neuzeit noch einmal eine ganz eigene Reise wert.

5. Übersicht

Tag 1Tag 2Tag 3
Porta NigraKaiserthermenMoselufer
Hauptmarkt / InnenstadtRheinisches LandesmuseumRömerbrücke
Dom und LiebfrauenbasilikaThermen am ViehmarktPetrisberg
BarbarathermenAussichtskanzel MoselhöhenwegSchatzkammer der Bibliothek
Amphitheater
Konstantinsbasilika
Palastgarten
Mein Reiseplan in Trier

Normalerweise gibt es in Trier viele Erlebnisführungen und thematische Stadtführungen, die Einblicke in das römische Leben erlauben. Viele davon finden nur am Wochenende statt, andere derzeit wegen Corona gar nicht – deshalb konnte ich an keiner teilnehmen. Es lohnt sich aber bestimmt, bei der Reiseplanung einen Blick in das Programm zu werfen!

Tourist-Information an der Porta Nigra: https://www.trier-info.de/
Antikencard: https://triershop.de/antikencard-trier (überall vor Ort erhältlich)
Rheinisches Landesmuseum: http://www.landesmuseum-trier.de/de/home.html
Erlebnisführungen: https://www.trier-info.de/oeffentliche-fuehrungen
Zentrum der Antike: http://www.zentrum-der-antike.de/

Die Invita-Reihe von Maria W. Peter

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