Anne Boleyn Medaille

Das Aussehen von Anne Boleyn

Ist eine Medaille der Schlüssel?

Anne Boleyn hat als historische Figur eine solche Ikonizität erhalten, dass wir ihr Bild sofort wiedererkennen: Eine dunkelhaarige Frau mit einer französischen Haube, in schwarzem Kleid, oftmals mit einem goldenen »B« an einer Perlenkette. Ihr Portrait kommt in vielen Facetten daher. Aber: Keines dieser Gemälde stammt nachweislich aus ihren Lebzeiten, für keines hat sie sicher Modell gestanden. Das Rätsel um das Gesicht von Anne Boleyn dauert also an und fasziniert uns bis heute. Aber es gibt ein kleines, unscheinbares Artefakt, das uns zu ihr führt: eine Medaille.

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Heinrich VIII und Clemens VII

Scheidung mit Hindernissen: Eine Chronik

Weshalb der Papst die neue Ehe von Heinrich VIII. nicht einfach erlaubte

Es ist eine der berühmtesten Scheidungen der Geschichte: Heinrich VIII. von England wollte sich von seiner ersten Frau, Katharina von Aragón, lossagen, um seine Favoritin Anne Boleyn zu heiraten und männliche Erben zu bekommen. Für solche Angelegenheiten zuständig: der Papst. Erst, als Heinrich nach langen Jahren noch immer keine Entscheidung aus Rom bekam, leitete er den Bruch mit der katholischen Kirche ein und legte damit den Grundstein für die Reformation in England. Aber warum eigentlich genehmigte Papst Clemens VII. die Scheidung nicht einfach?

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Ausschnitt aus dem Cover "Katharina von Aragón" von Alison Weir

Eine fromme Kämpferin | Alison Weir: Katharina von Aragon

Die standhafte erste Königin von Heinrich VIII.

Ich wollte von Anfang an irgendwann über eins meiner historischen Lieblingsthemen, die Tudors, schreiben. Allerdings sind die Ereignisse so bekannt, dass ich es für überflüssig hielt. Andererseits – kann man von spannenden Themen je genug bekommen? Ich jedenfalls beschäftige mich regelmäßig wieder mit den bekannten Figuren rund um die Dynastie des 16. Jahrhunderts. Und praktischerweise verfasst die Autorin Alison Weir gerade nacheinander sechs Romane über die Ehefrauen von Heinrich VIII. Ein guter Anlass also, um sich der ersten zu widmen: Katharina von Aragon.

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Buchdruck als Kunst und Geschäft | Sophia Langner: Die Herrin der Lettern

Tübingens erste Druckerin

Eine Frau, welche die schwarze Kunst praktiziert – es geht in „Die Herrin der Lettern“ aber nicht um Hexerei, sondern um ein viel handfesteres Gewerbe: den Buchdruck. Magdalena Morhart leitete fast zwanzig Jahre lang eine der wenigen Druckereien im Herzogtum Württemberg, und Sophia Langner hat ihr ihren Debütroman gewidmet. Wie schaffte sie das als Frau, und was war das überhaupt für ein Gewerbe, das mit dem Buchdruck entstand?

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Ausschnitt aus dem Cover des Romans "Raffael" von Noah Martin.

Der Maler und die Bäckerin | Noah Martin: Raffael *

Raffaels Leben im Zeichen von Kunst und Intrigen

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Der Themenschwerpunkt meines Artikels und der Inhalt meiner Rezension bleiben davon unberührt. 

Er ist einer der Stars der italienischen Renaissance und setzt bis heute Maßstäbe: Raffael. Vor ziemlich genau 500 Jahren starb er, am 6. April 1520. Zu diesem Anlass erschien Noah Martins historischer Roman „Raffael – Das Lächeln der Madonna“, der nicht nur dem Meister aus Urbino und seiner großen Liebe, sondern der ganzen Renaissance und der Schönheit der Kunst ein Denkmal setzt. Denn das kurze, glanzvolle Leben Raffaels war auch von Schattenseiten und Rivalitäten geprägt. Von beiden Seiten erzähle ich heute.

Die hier geschilderten biographischen Eckpunkte Raffaels kommen natürlich auch im Roman vor, ansonsten ist der Artikel spoilerfrei. Wer gar nichts vom Inhalt erfahren möchte: hier geht’s direkt zur Rezension.

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Feminine Diplomatie | Marie Cristen: Der Damenfriede

Die Streitschlichterinnen von Cambrai

Wenn Zwei sich streiten, muss ein Dritter schlichten. Jedenfalls galt das für die zähen Verhandlungen, die 1529 im sogenannten Damenfriede von Cambrai ihren Abschluss fanden. Ein diplomatisches Meisterstück? Bemerkenswert ist jedenfalls die Besetzung. In der Rolle der Streithähne: Kaiser Karl V. und der französische König Franz I. In der Rolle der Schlichterinnen: Margarete von Österreich, des Kaisers Tante, und Louise von Savoyen, des Königs Mutter. Im historischen Roman „Der Damenfriede“ von Marie Cristen gibt es noch eine dritte Dame, Simona Contarini, die ungewollt zwischen die Fronten gerät. Wie kam es zu dem Krach zwischen Kaiser und König und dazu, dass es zwei Frauen waren, die den Karren ganz offiziell aus dem Dreck ziehen durften?

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Von Pazzi und Päpsten | Richard Dübell: Eine Messe für die Medici

Das Attentat auf Lorenzo den Prächtigen

Der Kaufmann Peter Bernward weilt mit seiner Lebensgefährtin Jana in Florenz, der prächtigen Renaissance-Stadt, die von den Medici beherrscht wird. Ausgerechnet zu Ostern 1478 wird ein Attentat auf den Machthaber Lorenzo verübt, welches eine Reihe von Verhaftungen nach sich zieht. Und ausgerechnet Jana gehört zu den Verdächtigen! Peter Bernward versucht, die Verschwörung aufzuklären, bevor seine Geliebte am Galgen endet. Genau wie die Akteure aus dem Roman „Eine Messe für die Medici“ von Richard Dübell begeben wir uns heute auf die historischen Spuren des Anschlags, bei dem nicht nur die rivalisierende Familie der Pazzi, sondern sogar die päpstliche Kurie in Rom die Finger im Spiel hatte…

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Einsames Sterben | Tanja Kinkel: Im Schatten der Königin

Der Todesfall Amy Dudley

England, 1560. Mit niemandem flirtet Königin Elizabeth I. so ausgelassen wie mit Robert Dudley. Alle befürchten, sie würde ihn heiraten – wäre da nicht seine Ehefrau. Und dann wird Amy Robsart mit gebrochenem Genick am Fuß einer Treppe aufgefunden. Das weckt Verdacht, und Roberts Vertrauter, Thomas Blount, soll die Sache aufklären. Tanja Kinkel hat den mysteriösen Kriminalfall aus der Tudor-Zeit in einen spannenden Roman verpackt. War es ein Unfall, Mord oder Suizid? Oder könnte etwas ganz anderes dahinterstecken?

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Im Namen der Familie | Sarah Dunant: Die letzte Borgia

Die Borgia-Geschwister zwischen Wahrheit und Legende

Intrigen und Todesfälle haben die päpstliche Familie bereits erschüttert. Trotzdem endet die Geschichte der Borgia noch lange nicht. Je älter der Pontifex wird, desto stärker treten seine Kinder in den Vordergrund. Cesare blüht voll und ganz in seiner neuen Rolle als Feldherr auf, während seine Schwester Lucrezia einer ungewissen Zukunft und ihrer dritten Ehe entgegengeht. Bereits jetzt ranken sich um das Leben der Papstfamilie unzählige Schauergeschichten, von Giftmord bis Blutschande. Um das Schicksal der Geschwister, den Niedergang der Familie und um die Mechanismen der Legendenbildung geht es in Sarah Dunants zweitem Renaissance-Roman „Die letzte Borgia“.

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