Ausschnitt des Covers von "Die Wachsmalerin" von Sabine Weiss

Die Geschäftsidee von Madame Tussaud | Sabine Weiss: Die Wachsmalerin

Marie Grosholtz und die Revolution

Wachsfiguren waren im 18. Jahrhundert der letzte Schrei – und kein Name verkörpert diese Kunst besser als der von Madame Tussaud. In einer Zeit ohne Live-TV und Instagram bildete sie das Tagesgeschehen und die ersten Prominenten ab. Als modernes Unternehmen ist Madame Tussauds heute auf der ganzen Welt vertreten, doch auch Marie Grosholtz hat klein angefangen. Und makaber. Um ihr Geschäft vor und während der Französischen Revolution geht es im Roman „Die Wachsmalerin“ von Sabine Weiss. Aber stimmt es wirklich, dass Marie die blutigen Köpfe der frisch guillotinierten Revolutionsopfer in Wachs verewigen musste? Ich gehe den Legenden heute auf den Grund – denn in Sachen Marketing machte Madame Tussaud schon damals keiner etwas vor.

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Eine Zeitreise ins 18. Jahrhundert

Was die Bewohner der Vergangenheit uns selbst verraten

Manchmal ärgert es mich richtiggehend, dass noch niemand eine Zeitmaschine erfunden hat. Vielleicht liegt der Reiz der Geschichte ja auch darin, dass wir manche Dinge niemals abschließend wissen werden, aber ich würde trotzdem liebend gerne einmal durch die Vergangenheit wandeln und erleben, wie es damals wirklich aussah, Menschen sehen, über die ich schon so viel gehört habe, einfach selbst dabei sein. Dass das nicht geht, ist vielleicht der Grund, weshalb ich mich so gerne in historischen Filmen, Computerspielen und natürlich vor allem Romanen verliere. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, vergangenen Zeiten nachzuspüren. Wir können die echten Zeugnisse der Menschen lesen, die damals gelebt, gefühlt, gelacht und gelitten haben. Deshalb stelle ich euch heute drei Quelleneditionen vor, die uns auf ganz eigene Weise eine kleine Zeitreise ins 18. Jahrhundert ermöglichen. Perücke auf, Puder ins Gesicht und los geht’s!

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Schlechte Vorzeichen | Jean-François Parot: Commissaire Le Floch und das Phantom der Rue Royale *

Marie Antoinettes Heirat mit dem französischen Thronfolger

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Der Themenschwerpunkt meines Artikels und der Inhalt meiner Rezension bleiben davon unberührt.

Fast jeder kennt das Ende von Marie Antoinette: Die Königin starb auf dem Schafott der Revolution. Dabei war sie zwanzig Jahre zuvor noch die Hoffnungsträgerin der Monarchie. Aber schon die Hochzeit der österreichischen Erzherzogin mit dem französischen Thronfolger im Jahr 1770 wurde von traurigen Ereignissen getrübt. Das junge Mädchen musste alles zurücklassen, fühlte sich in der neuen Heimat fremd. Und bei einer öffentlichen Feier für die Bürger kam es zu einer Massenpanik. Diese ist der Ausgangspunkt des Krimis von Jean-François Parot. Denn eines der vermeintlichen Opfer, eine junge Frau, wurde ganz eindeutig ermordet. Der Fall ruft Commissaire Le Floch auf den Plan.

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Szene in Paris

Die Wikipedia des 18. Jahrhunderts | Peter Prange: Die Philosophin

Ein Buchprojekt zwischen Absolutismus und Aufklärung

Philosophie, Vernunft und Freigeister – kaum eine Epoche hat unser modernes Denken so geprägt wie die Aufklärung. Heute, wo wir beinahe uneingeschränkten Zugang zu Informationen und Wissen haben, ist es kaum mehr vorstellbar, dass einem einfachen Nachschlagewerk eine so massive Sprengkraft zugeschrieben wurde – wie der französischen Enzyklopädie, hinter deren Entstehung ganze Lebensgeschichten stecken.

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Mann wird von Raben angefallen, Cover-Ausschnitt

Totenruhe? Weit gefehlt! | Andrew Miller: Friedhof der Unschuldigen

Vom Cimetière des Saints-Innocents in die Katakomben von Paris 

Hier ist er also, der erste Beitrag auf dem bis dato jungfräulichen Blog. Vielleicht ist ein Friedhof nicht gerade das optimale Thema für einen euphorischen Anfang – interessant ist es aber auf jeden Fall, ich hatte bei der Recherche eine Menge Spaß (und gewann die Erkenntnis, dass mein Französisch ziemlich eingerostet ist…). Außerdem spielt das Buch in Paris, und dahin lässt man sich doch immer gerne entführen. Viel Spaß beim Lesen!

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