Ausschnitt aus dem Gemälde "Die Kindheit" von Ferdinand Hodler, 1893

Die Schlacht am Morgarten als Nationalmythos | Charles Lewinsky: Der Halbbart

Wenn aus Geschichte(n) Wahrheit wird

Gehobene Literatur und moderne Klassiker stehen wahrlich selten auf meiner Leseliste. Aber als ich gesehen habe, dass mit „Der Halbbart“ von Charles Lewinsky ein historischer Stoff, eine im Mittelalter angesiedelte Geschichte, auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 stand, musste ich sofort zugreifen und will sie in diesem Beitrag vorstellen. Die Lektüre um den kindlichen Sebi, den undurchsichtigen Halbbart und ihr Dorf hat mir sehr gut gefallen, und einen konkreten historischen Bezug gibt es obendrein: die Schlacht am Morgarten. Diese ist gleichzeitig höchst bedeutsam für das Schweizer Nationalbewusstsein.

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Ausschnitt aus dem Cover des Romans "Der Turm aus Licht" von Astrid Fritz.

Der schönste Turm der Christenheit | Astrid Fritz: Der Turm aus Licht *

Vom Bau des Freiburger Münsters

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt. Der Themenschwerpunkt meines Artikels und der Inhalt meiner Rezension bleiben davon unberührt.

Bis heute überragt das Freiburger Münster die Stadt. Und allein am Turm wurde etwa sechzig Jahre lang gebaut. Astrid Fritz liefert in „Der Turm aus Licht“ einen Roman dazu und erzählt, welche Geschichten die Menschen damals erlebt haben (könnten). Welche Rolle das Freiburger Münster schon im Mittelalter spielte und was der ewige Streit zwischen den Bürgern und den Grafen damit zu tun hatte, erfahrt ihr heute bei mir.

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Ausschnitt aus dem Cover des Romans "Krone des Schicksals" von Richard Dübell

Aller Fürsten Leitstern | Richard Dübell: Krone des Schicksals

Walther von der Vogelweide und die Reichskrone

Politische Intrigen und die unerbittliche Suche nach einem Edelstein: Richard Dübells Roman „Krone des Schicksals“ hat alles, was ein zünftiger Mittelalter-Histo braucht. Orphanus der Waise ist ein ganz besonderer Stein, denn ihm wird unvorstellbare Macht zugeschrieben. Und er ist verloren gegangen. Kein geringerer als der Dichter Walther von der Vogelweide wird von seinem Kaiser beauftragt, ihn wieder aufzutreiben. Die Geschichte im Roman ist (weitgehend) erfunden, und zu ihr will ich gar nicht so viel sagen, aber den Stein gab es wirklich. Seine Geschichte und die des großen Minnesängers erzähle ich euch heute.

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Wettlauf gegen die Pest | Daniel Wolf: Die Gabe des Himmels

Der Schwarze Tod

Es ist zwar ein Klischee, dass im Mittelalter nur Pest und Verderben geherrscht haben, aber dennoch ist es richtig, dass die auch als „Schwarzer Tod“ bezeichnete Pestwelle von 1346-1353 in ganz Europa schwer gewütet hat. Daniel Wolf entführt uns mit „Die Gabe des Himmels“ in diese Zeit und zeigt, wie eine existenzielle Katastrophe die Menschen verändern kann.

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In nomine matris… | Donna W. Cross: Die Päpstin

Die Legende der Päpstin Johanna

Ein Mädchen, das so intelligent und begabt ist, dass es sich aus ärmlichen Verhältnissen in kirchliche Kreise hinaufarbeitet – verkleidet als Mann, denn es ist das 9. Jahrhundert nach Christus. Auf verschlungenen Wegen gelangt Johanna bis nach Rom, bis auf den Stuhl Petri. Dort muss sie sich fragen, ob sich die Liebe und das Papstamt vereinbaren lassen. So verarbeitet Donna W. Cross in ihrem Bestseller den Stoff rund um eine Legende aus dem Mittelalter. Was ist dran an dem Mythos? Hat es wirklich eine Frau auf dem Papstthron gegeben?
(! Dieser Beitrag enthält unweigerlich Spoiler, da sich Romanhandlung und Legende sehr überschneiden. >>Direkt zur Bewertung<<)

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